Vor ein paar Tagen habe ich in meinem Status etwas über Morgenrituale gepostet. Dabei habe ich mich die ganze Zeit unwohl gefühlt und gefragt, woran das liegt. Dann kam es in mir auf. Ich bin einfach kein Morgenmensch und alle kreativen Ideen, wie man seinen Morgen gestalten kann, setzen mich total unter Druck. Ich bin froh, wenn ich morgens zu einer bestimmten Zeit wenigstens ein paar freundliche Sätze aus meinem Mund heraus bekomme und bis ich zu aktiven Taten bereit bin, dauert das dann auch nochmal seine Zeit. Mein Mann ist das genaue Gegenteil von mir und er hat gefühlt schon die Hälfte seines Tagespensums geschafft, wenn ich aufstehe. Meine aktive Phase beginnt eigentlich erst abends. Das war am Anfang ganz schön herausfordernd, aber wir haben gelernt, einander so stehen zu lassen und uns als Ergänzung zu sehen.
Ich bewundere Leute, die morgens schon Sport machen, Bibel lesen, oder was im Haushalt machen, doch ich bin einfach nicht so. Als das erste Kind unterwegs war, dachte ich, jetzt werde ich bestimmt zwangsläufig ein Morgenmensch. Doch ehrlich gesagt, habe ich mich auch zwei Kinder später, nie wirklich daran gewöhnt, so früh aufzustehen und schon auf die morgendliche Tatkraft meiner Kinder einzugehen. Ich habe immer wieder versucht, mich krampfhaft zu Dingen zu bewegen, weil ich dachte, das müsste doch so sein. Bis mir irgendwann klar geworden ist, dass Gott mich genau so gewollt und geschaffen hat, wie ich bin und das ich deshalb nicht versuchen muss, wie jemand anderes zu sein. Wäre doch auch schrecklich, wenn es nur Morgenmenschen (oder Abendmenschen) geben würde, denn wer wäre denn sonst abends (oder morgens) aktiv? Ich weiß nicht, ob das auch dein Thema ist, oder ob es bei dir vielleicht eine andere Eigenschaft ist, die dir schwerfällt anzunehmen und du denkst, du wärst lieber wie jemand anders. Im Vergleich schneiden wir zum einen immer schlechter ab und auf Dauer macht es uns einfach unzufrieden, zu versuchen, jemand anders zu sein. Es gibt einen Spruch:
"Versuch nicht die Kopie eines anderen zu leben und dabei deine eigene Originalität zu verlieren!"
Die Bibel beschreibt die Vielfalt der Menschen anhand eines Körpers, an dem jeder seine eigene Funktion hat und der auch nur dann richtig funktioniert, wenn jeder diese ausführt. Denn was soll ein Körper z.B. mit vier Augen, wenn er dafür keine Füße hat? Wieviel mehr Potential würde sich entfalten, wenn jeder seine Funktion auf seine eigene, einzigartige Weise ausleben würde! Deshalb wünsche ich dir und mir, dass wir uns so annehmen und lieben lernen, wie wir gemacht wurden und nicht neidisch auf das schielen, was der andere hat oder kann, sondern uns mit dem anderen darüber freuen, was er oder sie aufgrund ihrer einzigartigen Persönlichkeit schaffen kann. Ich weiß, dass das besonders für uns Frauen eine Herausforderung sein kann, doch lasst uns diese Challenge annehmen!
In diesem Sinne wünsche ich dir ein ganz eigenes wundervolles Ich!
Deine Danny
Versuch einmal jeden Tag, eine Woche lang, den Psalm 139,1-18 zu lesen:
1 Ein Lied von David. HERR, du durchschaust mich, du kennst mich durch und durch. 2 Ob ich sitze oder stehe – du weißt es, aus der Ferne erkennst du, was ich denke. 3 Ob ich gehe oder liege – du siehst mich, mein ganzes Leben ist dir vertraut. 4 Schon bevor ich anfange zu reden, weißt du, was ich sagen will. 5 Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine schützende Hand über mir. 6 Dass du mich so genau kennst, übersteigt meinen Verstand; es ist mir zu hoch, ich kann es nicht begreifen! 7 Wie könnte ich mich dir entziehen; wohin könnte ich fliehen, ohne dass du mich siehst? 8 Stiege ich in den Himmel hinauf – du bist da! Wollte ich mich im Totenreich verbergen – auch dort bist du! 9 Eilte ich dorthin, wo die Sonne aufgeht, oder versteckte ich mich im äußersten Westen, wo sie untergeht, 10 dann würdest du auch dort mich führen und nicht mehr loslassen. 11 Wünschte ich mir: »Völlige Dunkelheit soll mich umhüllen, das Licht um mich her soll zur Nacht werden!« – 12 für dich ist auch das Dunkel nicht finster; die Nacht scheint so hell wie der Tag und die Finsternis so strahlend wie das Licht. 13 Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet. 14 Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich! 15 Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen. 16 Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen. Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben – noch bevor einer von ihnen begann! 17 Wie überwältigend sind deine Gedanken für mich, o Gott, es sind so unfassbar viele! 18 Sie sind zahlreicher als der Sand am Meer; wollte ich sie alle zählen, ich käme nie zum Ende.
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