Das Männer und Frauen auf bestimmte Dinge sehr unterschiedliche Sichtweisen haben können, hat wahrscheinlich jeder von uns schon öfter bemerkt. Mit diesen Unterschieden kann man auf verschiedene Arten umgehen. Entweder man findet sie komisch und sonderbar, vielleicht sogar richtig ärgerlich oder man sieht sie als gute Ergänzung zur eigenen Perspektive. Das Zweite gelingt im Alltag meist eher im Rückblick und oft erst nach Auseinandersetzungen. So ist es auch uns in puncto Weihnachtsmarkt ergangen. Hier mal einen kleinen Einblick in die männliche und weibliche Gedankenwelt aus dem Hause Gies:
Danny: "Oh, wie schön, endlich wieder Weihnachtsmärkte! Zeit der kulinarischen Köstlichkeiten und des sich gegenseitig Freude machens mit vielen schönen Kleinigkeiten!"
Benny: "Oh nein. Bitte kein Weihnachtsmarkt. Unnötige Geldausgeberei für Sachen, die man im Geschäft für die Hälfte haben könnte. Laut! Voll! Teuer!"
Eigentlich ist es uns schon klar, dass wir in diesem Punkt sehr unterschiedlich sind und das es daher wichtig ist, im Vorfeld Dinge zu klären und abzusprechen. Doch das hatten wir dieses Jahr nicht gemacht! Die einzige Absprache war:
Jeder darf sich zwei Sachen zum Essen aussuchen.
In diesem Moment kam in mir schon die Frage auf, was denn mit den Sachen sei, die nicht zum Essen sind? Aber anstatt das mit meinem Mann zu kommunizieren, schwieg ich und ging davon aus, dass er merkt wenn mir etwas besonders zusagt und er es mir dann großzügig gönnt. Also musste es kommen wie es kam. Mit vielen verbalen Winken versuchte ich meinem Mann verstehen zu geben, woran ich mich gerade erfreute, in der Hoffnung, dass er gleich gönnerhaft das Portomonaie zückt. Aber er schien meine Winke nicht zu verstehen oder verstehen zu wollen. So wurde meine Stimmung zusehends schlechter und ich zog mich beleidigt zurück, weil ich davon ausging, dass mein Mann einfach geizig war und mir nichts gönnte. Zur Zeit ist mein Mann der Alleinverdiener bei uns, und da ich es nicht so mit Zahlen habe, kümmert er sich bei uns um die Finanzen und hat daher auch den Überblick, was geht und was nicht. Und eigentlich bin ich auch ganz froh, dass ich mich darum nicht kümmern muss. Doch in solchen Momenten ärgere ich mich und ich fühle mich bevormundet. Obwohl mein Mann das so nie ausdrücken würde und er sagt, dass das Geld uns beiden gleichermaßen gehört, da ich ja zuhause genauso "arbeite".
Doch in diesem Moment wollte ich meinen Mann in die negativ Schublade stecken und einfach beleidigt sein. Anstatt es dann zuhause im Nachhinein nochmal zu besprechen, nahm ich diesen Ärger mit in die Woche hinein, bis es dann Ende der Woche aus mir rausgeplatzt kam. Mein Mann verstand die Welt nicht mehr und fühlte sich von mir einfach nur überrollt. Glücklicherweise hatte ich an diesem Morgen die Gelegenheit, die Situation mit einem "Experten" zu besprechen und zu reflektieren und auf einmal wurde mir deutlich, wie es dazu gekommen ist. Der große Krach hätte verhindert werden können, wenn wir bereits im Vorfeld die unterschiedlichen Sichtweisen ausgetauscht und uns auf einen Kompromiss geeinigt hätten. Im Klartext: Ein Budget für Essen und andere Dinge festlegen. In der nächste Woche wollten wir wieder auf einen Weihnachtsmarkt und nahmen uns fest vor, es diesmal besser zu machen (was uns auch tatsächlich gelang).
Ich bin froh, dass wir uns mal dafür entschieden haben, bei dem anderen vom Guten auszugehen und uns daran zu erinnern, wenn wir in der Gefahr stehen, dem anderen gemeine Absichten zu unterstellen. Denn in der Regel meint es der Andere ja gar nicht böse, sondern handelt aufgrund seiner Persönlichkeit, bzw. seiner Prägung so, wie er eben handelt. Und sind Bibelverse wichtig, die dieses Thema aufgreifen:
"Sofern es an euch liegt, lebt mit allen Menschen (auch mit deinem Mann, bzw. deiner Frau) in Frieden!" (Römer 12,18)
Oder:
"Einer achte den anderen höher als sich selbst!" (Galater 6,2)
Wichtig ist nicht zuerst, zu gewinnen und meine Sichtweise als richtig zu erklären, sondern meinen Teil dazu beizutragen, dass der Friede erhalten bleibt und ich versuche, die Sicht des anderen zu verstehen!
Wir sind noch weit davon entfernt, dass immer gut hinzukriegen, aber wir sind auf dem Weg und üben.
Wollen wir das gemeinsam versuchen?
Ich wünsche dir und euch auf jeden Fall wunderschöne Begegnungen in den wahnsinnigen Momenten!
Deine Danny
P.S.: Ein Buch, das die Unterschiede von Mann und Frau sehr gut aufgreift ist:
"Liebe und Respekt" von Emerson Eggerichs!
U.a. erhältlich bei Gerth Medien
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