Wie gehst du damit um, wenn dein Kind in einen Konflikt mit einem anderen Kind verwickelt ist? Vertrittst du die Meinung, dass es der Konflikt deines Kindes ist und es diesen selbst klären soll und es dich persönlich nicht betrifft, oder gehst du in den Konflikt mithinein und versuchst zu klären? Was macht es mit dir, wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind ungerecht behandelt oder völlig falsch eingeschätzt wird? Eigentlich bin ich grundsätzlich der Meinung, dass meine Kinder ihre Konflikte möglichst selbständig lösen sollen und ich mich da nicht mit reinhänge. Aber wenn ich das Gefühl habe, dass sie es nicht alleine schaffen, versuche ich zu helfen und zu vermitteln, vor allem dann, wenn es nicht gleichberechtigt zugeht und ich denke, dass mein Kind irgendwie unterlegen ist. Von meiner Mutter habe ich gelernt, mich nicht automatisch nur auf die Seite meines Kindes zu stellen, sondern zu beachten, dass jeder seinen Anteil an einem Konflikt hat und mein eigenes Kind nicht automatisch das "unschuldige Opfer" ist. Meine Mutter (und auch mein Vater, aber vorrangig meine Mutter) sah und wertschätzte unsere Stärken, aber sie beschönigte auch nicht unsere Schwächen, sondern nannte sie klar beim Namen. Das war nicht immer nur schön, aber es half uns, ein realistisches Bild von uns selber zu bekommen und unseren eigenen Anteil an einer negativen Situation zu sehen. Als ich mit meinem Mann zusammen kam und die ersten Konflikte auftraten, ging ich oft damit zu meiner Mutter und erhoffte mir ihr Verständnis und das sie mir in meiner Denkweise Recht gab. Doch sie machte mir auch sehr deutlich klar, was mein Anteil an der Sache war (Ich denke, dass ist mit ein Grund dafür, dass mein Mann meine Mutter so schätzt 😉). Ersteinmal fand ich es doof, dass sie nicht uneingeschränkt auf meiner Seite war, aber heute schätze ich das sehr und versuche es selber bei meinen Kindern so zu leben! Ich habe Situationen erlebt, wo ich völlig auf der Seite meines Kindes war, weil ich es ungerecht behandelt gesehen habe und mir ein Bild von meinem Kind vermittelt wurde, was sich nicht mit meinem eigenen deckte. Und dann kam in mir die "Löwenmama" hoch und ich wollte nur noch mein Kind beschützen und ihm zu seinem Recht verhelfen. Auch so eine Reaktion kann mal richtig sein, weil wir dem Kind damit das Gefühl geben, dass wir es in seiner Not ernstnehmen, auf seiner Seite sind und für es einstehen. Doch bei aller Loyalität, sollten wir uns nicht verrennen, uns in dem Konflikt auf eine Ebene mit den Kindern begeben und in den Kampfmodus gehen, sondern in der reflektierten Rolle des Erwachsenen bleiben und immer wieder versuchen, das ganze objektiv zu betrachten (sofern das möglich ist). Ich habe irgendwann Mal in so einer Situation mit einer Freundin ausgemacht, dass der Streit ein Streit unserer Kinder und nicht unserer ist. Wir sagen uns ehrlich, welche Sicht wir darauf haben, aber behalten trotzdem die nötige Distanz. Ich habe schon öfter gehört, dass Freundschaften unter Erwachsenen kaputt gegangen sind, weil die Kinder untereinander Konflikte hatten. Das möchte ich auf keinen Fall. Die Bibel gibt uns auch für solche Fälle wieder Mal gute Ratschläge. Sie macht deutlich, dass es immer wieder Situationen gibt, die uns zornig und wütend machen, und das das auch ersteinmal kein Problem ist, aber dass wir in diesem Zorn nicht sündigen sollen.
Wenn ihr zornig seid, dann ladet nicht Schuld auf euch, indem ihr unversöhnlich bleibt. Epheser 4,26
Im Bezug auf unser Thema würde ich das so verstehen, dass man Dinge zwar ehrlich benennen darf, die einen wütend oder ärgerlich machen, aber dass man sich darin nicht verliert und gehen lässt, den anderen anbrüllt, ihm gemeine Dinge an den Kopf wirft, oder etwas Negatives über das andere Kind sagt. Ziel sollte immer das Finden einer guten und konstruktiven Lösung sein und das gegenseitige Verstehen! Ich habe oft erlebt, dass man auf diesem Weg, Dinge gut klären konnte! Und wir sollten uns nur dann mitreinhängen, wenn unsere Kinder es wirklich nicht alleine schaffen, uns um Hilfe bitten oder wir spüren, dass sie unter der Situation leiden.
In diesem Sinne wünsche ich dir Weisheit im Umgang mit den wahnsinnigen Konfliktsituationen von deinen Kindern!
Deine Danny
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