Wie stehst du zum Sommer? Ich bin eigentlich ein Sommer Typ, nicht nur weil ich im Sommer Geburtstag habe und laut Farb,- und Stilberatung ein "Sommer-Typ" bin (was bedeutet, dass mir angeblich besonders Pastellfarbtöne stehen). Ich mag die Wärme und die Sonne, Eis und Erdbeeren, Urlaub.....und eigentlich auch schwimmen. Wären da nur nicht diese ganzen "nackten Tatsachen"😉, die der anderen, aber vor allem die eigenen! In den anderen Jahreszeiten kann man Klamottentechnisch ja gut kaschieren, aber im Sommer geht das nicht mehr wirklich. Für einen selbst und für alle anderen werden die ganzen Dinge sichtbar, die man eigentlich lieber verstecken würde! Solange ich alleine Zuhause bin, bin ich mit mir soweit im Reinen. Natürlich hätte ich nichts gegen gewisse Optimierungen, aber ich kann mich auch trotzdem erst einmal so annehmen und versuche mich nicht hängen zu lassen und das Beste aus der momentanen Situation heraus zu holen. Doch sobald ich mich im direkten Vergleich mit anderen befinde, geht meine Laune und mein Selbstwertgefühl ziemlich schnell in den Keller und ich sehe nur noch das Schlechte und auf einmal habe ich den dringenden Wunsch, schnell etwas zu verändern!
Ich denke, das mit dem Kaschieren und Verstecken, kann man auch gut auf andere Lebensbereiche übertragen. Nach außen hin, möchten wir ein möglichst gutes und perfektes Bild abgeben, zeigen uns von unserer besten Seite, gut gelaunt, alles im Griff habend, ein harmonisches Familienleben lebend, fröhliche, intelligente, leicht lenkbare Kinder um einen herum.....wir wollen nicht, dass die Menschen um uns das Gefühl bekommen könnten, dass wir nicht immer alles im Griff haben und es nicht immer nur Friede, Freude, Sonnenschein ist. Tief in uns drin sehnen wir uns danach, uns offen und ehrlich mit unseren Schwächen, Makeln und Herausforderungen zu zeigen und sich darüber mit anderen auszutauschen. Und eigentlich ist uns auch klar, dass es bei anderen auch nicht immer nur sonnig ist, aber durch das Bild, das nach außen vermittelt wird, auch durch die sozialen Medien, lassen wir uns immer wieder täuschen und denken dann, dass es bei anderen eben doch besser läuft. Natürlich muss man nicht alles bei allen und jedem sagen oder zeigen, aber in Beziehungen in denen wir uns sicher fühlen, können wir ruhig auch Mal etwas ehrlicher sein.
Als mich während der ersten Zeit meiner Erschöpfung jemand gefragt hat, wie es mir geht, habe ich oft "Danke gut!", gesagt. Doch mit der Zeit habe ich mir mehr und mehr Antworten überlegt, die ehrlicher waren und trotzdem nicht zu viel Preisgaben. Zum Beispiel: "Es ging schonmal besser", oder "gerade ist es etwas herausfordernd"!
In der Bibel gibt es einen Vers, der diesen Wunsch nach Ehrlichkeit und Verletzlichkeit gut ausdrückt:
Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden! Römer 12,15
Damit ich richtig auf die jeweilige Situation reagieren kann, muss ich ja erst einmal wissen, wie es dem anderen wirklich geht. Ist ihm gerade zum Lachen oder eher zum Weinen? Und will ich eigentlich die echte Antwort hören und nehme mir dann auch die Zeit, um dem anderen zuzuhören, oder ist die Frage "Wie geht es dir?", eigentlich nur eine Floskel? Jesus selbst ist uns darin ein super Vorbild! Er begegnete Menschen in den tiefsten Abgründen, nahm sich Zeit für sie, fühlte mit ihnen und wenn es Menschen gut ging, freute er sich und feierte mit ihnen. Er selbst hat auch mal gesagt:
"Die Gesunden brauchen keinen Arzt sondern die Kranken!" Markus 2,17
Damit machte er deutlich, dass er nicht für Menschen gekommen ist, die immer alles im Griff haben, sondern für die, die wissen, dass sie Hilfe brauchen. Denn nur denen kann geholfen werden, die sich eingestehen, dass sie auch Hilfe brauchen und auch nach dieser fragen! In diesem Sinne ermutige ich dich, uns gegenseitig mehr das echte und verletzliche Leben zu zeigen und die Sonnentage gemeinsam miteinander zu feiern!
Deine Danny
P.S.: In welchem Kontext fällt es dir schwer, ehrlich zu sein? Berichte mir doch gerne persönlich oder lass einen Kommentar da!
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