Was ich heute anders machen würde....

Als ich in das Projekt "Mama sein" gestartet bin, war ich voller Ideale und pädagogischen Tipps aus meiner Erzieherausbildung. Ein großer Aspekt war der der Förderung des Kindes. So fragte ich mich fast bei jeder Situation, in welcher Weise ich mein Kind jetzt fördern könnte. Zweckfreies, entspanntes Spielen war somit kaum möglich. Klingt schon beim Lesen anstrengend, oder? Wie mag es erst unserem ersten Kind und "Erziehungsversuchskaninchen" gegangen sein? Der einzige Vorteil war, dass dieses Kind tatsächlich sehr fit geworden ist 😉. Bis das erste Kind da war, hatte ich bereits sämtliche Erziehungsratgeber verschlungen und mir auch schon einen gewissen "Plan" zurecht gelegt, welchen Erziehungsansatz ich bei meinen Kindern anwenden wollte. Doch erstens ändern sich alle Erziehungsansätze nach einiger Zeit und zweitens ist jedes Kind so unterschiedlich, dass du eh nicht jeden Ansatz bei jedem Kind verwenden kannst. Heute würde ich jungen Mamas sagen, vertrau auf dein Bauchgefühl, du kennst dein Kind am allerbesten! Probiere etwas aus und wenn es nicht passt, hab den Mut, etwas zu verändern! Zur Zeit unserer Kleinkindphase war beispielsweise ein Buch sehr aktuell, das "jedes Kind kann schlafen lernen" hieß. Das Konzept vereinfacht dargestellt bedeutete, dem Baby fast von Anfang an ein autonomes, ohne Hilfe der Mama, Einschlafen beizubringen. Jedoch gehörte auch dazu, das Kind länger mal Schreien zu lassen. Unser erstes Kind war generell sehr einfach in der Handhabung und bei ihr klappte dieses Konzept recht schnell, auch ohne viel Schreien. Doch beim zweiten klappte es überhaupt nicht und ich fühlte mich damit immer unwohler, mein Baby schreien zu lassen. Deshalb warfen wir dieses Konzept relativ schnell über Bord und gaben ihr die Zeit und Nähe, die sie brauchte. Es fühlte sich wesentlich besser an und auch dieses Kind, lernte gut zu schlafen. Auch in puncto Windel- und Schnullertraining hatte ich so meine festen Vorstellungen. So um das zweite Lebensjahr sollte das Kind trocken und schnullerfrei sein. Doch auch da zeigten mir meine Kinder sehr schnell, dass sie ihr eigenes Tempo hatten! (Nur zur Beruhigung: Mädchen sollen laut einer neuen Studie erst mit 4 Jahren komplett trocken und Jungen sogar erst mit 6 Jahren trocken sein.) Wir versuchten einem unserer Kinder den Schnuller abzugewöhnen. Das Dumme war nur, dass sie ihrer gerade dazugestoßenden Schwester ihren Schnullerpermanent klaute. Wir gaben auf und ihr ihren eigenen zurück, bis sie von selbst bereit war, ihren geliebten Schnuller abzugeben.

Heute sehe ich vieles viel entspannter und denke mir, es gibt nicht nur richtig oder falsch, es gibt für dich, bzw. euch als Familie ein passend oder nicht passend. Und wenn dich wirklich etwas richtig stört, wirst du es auch ändern, sobald dein Leidensdruck hoch genug ist! 

Bei unseren Kindern haben wir viel Wert auf die Förderung ihrer Individualität gelegt. Das war gut, denn unsere Töchter wissen sehr genau, was sie wollen und was nicht. Durch die Förderung ihrer Individualität ist allerdings das Gemeinschaftsgefühl unter den Geschwistern etwas zu kurz gekommen. Heute würde ich mehr auf gemeinsame Aktionen und das Wir- Gefühl Wert legen. 

Ein weiterer und letzter Punkt ist die Pflege der Hobbies. Wir haben unsere Kinder viel ausprobieren lassen und haben keinen Druck auf sie ausgeübt, wenn sie etwas nicht weiterführen wollten. Doch wenn sich bis zum Eintritt der Pubertät (so bis zum zwölften Lebensjahr) keine Dinge etabliert haben, wird es sehr mühsam und anstrengend, Teenager, die das Leben generell eher gemütlich angehen, noch zu etwas zu bewegen. Heute würde ich etwas mehr Wert darauf legen, dass man etwas Begonnenes nicht einfach aufhört, sondern auch durchhält, wenn es Mal nicht so viel Spaß macht!

Viele dieser Dinge sind nun gelaufen und es ist müßig zu sagen "Hätte ich es Mal besser so oder so gemacht!". Mein Mann und ich haben es nach bestem Wissen und Gewissen so gemacht und hatten dabei grundsätzlich nur das Beste im Sinn! Doch manchmal entpuppt sich das im Nachhinein als nicht so optimal. Aber so ist das Leben. Aber ich bin sehr froh, dass ich weiß, dass alle meine Fehler und das, was ich versäumt habe, von Jesus gesehen und von ihm vergeben wurden! In der Bibel steht:

Wir wissen aber, dass denen die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen werden. (Römer 8,28)

Und deshalb gehe ich davon aus, dass Jesus auch die negativen Dinge für meine Kinder am Ende zum Guten führen wird!

Deshalb verliere ich mich nicht im Nachhängen des Negativen, sondern schreibe es nur auf, damit es der Ein oder Anderen vielleicht in ihrer jetzigen Situation eine Hilfe sein kann!

Lasst uns, soweit es möglich ist, das Leben miteinander genießen, uns nicht mit zu vielen Theorien stressen und mehr miteinander lachen!

Eure Danny

 

P.S.: Welche Dinge würdest du im Nachhinein anders machen? Teile es doch gerne mit mir oder lass einen Kommentar da!

 

 

Buchtipp: 

Unperfekt aber echt!

Mit Jesus durch den Erziehungsalltag

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Seminar: Mütter, Väter. Kinder
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