Liebe überall

Es gibt eine Gruppe von Menschen, die für jedes Jahr einen bestimmten Bibelvers auswählen, der dann das Jahr prägen und uns im Alltag begleiten soll. Diesen nennt man: Jahreslosung.

Eine Jahreslosung  möchte uns die Richtung für das bevorstehende Jahr  geben.

Für dieses Jahr wurde der Vers aus dem 1. Korintherbrief Kapitel 16,14 ausgesucht:

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!

Ich habe mir dazu ein paar Gedanken gemacht und überlegt, was das für mich, bzw. für uns bedeuten kann.

Ich finde diesen Vers sehr herausfordernd! Durch das erste Wort: Alles, ganz zu Beginn, wird klargestellt, dass es keine Frage des Gefühls ist, ob wir etwas aus Liebe tun, sondern es wirklich jede Situation betrifft.

Alles soll in Liebe geschehen! Aber ist Liebe nicht etwas, was wir fühlen müssen und dann vor allem für Menschen, die wir besonders mögen und die uns sympathisch sind? Die Bibel ist sehr deutlich darin, was sie unter Liebe versteht. Jesus sagt in Matthäus 5,44:

Liebt eure Feinde!

Und ein paar Sätze weiter sagt er, dass es ja leicht wäre, Menschen zu lieben, die man mag, aber das die wirkliche Kunst darin besteht, Menschen auch dann zu lieben, wenn sie sich so gar nicht liebevoll verhalten, ja, vielleicht sogar unser Leben schwer machen. Erst darin zeigt sich eine übernatürliche Liebe, die nur von Gott kommen kann. Und wenn wir so lieben, ehrt das Gott und macht andere Menschen auf ihn aufmerksam, weil sie sich wundern, warum wir ihnen gegenüber liebevoll und freundlich sind, selbst wenn sie es zu uns nicht waren. 

Ich muss zugeben, dass es oft schwer für mich ist, Dinge für meine liebsten Menschen, meinem Mann und meinen Kindern, in Liebe zu tun. Oft genug bin ich durch bestimmtes Verhalten von ihnen genervt oder ärgerlich. In diesen Momenten möchte ich alles andere, als Dinge für sie in Liebe zu tun. Ich möchte schmollen, mich zurückziehen oder zurück meckern, und oft genug tue ich das auch. Wenn ich also mein Handeln von meinen Gefühlen abhängig machen würde, wäre das mit der Liebe echt schwierig. Doch wie schaffe ich es dann trotzdem, meinen Gefühlen entgegengesetzt zu reagieren? Die Aufforderung in dem Bibelvers ist ja sehr klar und wenn Dinge in der Bibel für uns als Aufforderung stehen, müssen wir sie auch bewältigen können. Das Geheimnis dabei ist, dass wir es nicht aus unserer menschlichen Kraft schaffen müssen, es sogar selber gar nicht können. Deshalb möchte Jesus uns dabei helfen. Das tut er, indem er in jeden Menschen, der Jesus in sein Leben aufgenommen hat, den Heiligen Geist hineingibt. Und eine Auswirkung dieses Heiligen Geistes ist Liebe: 

Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist! Römer 5,5

Wenn wir Christen sind, ist diese Liebe also in uns vorhanden und wir müssen sie nicht selbst produzieren. Unsere Aufgabe ist es "nur", diese Liebe auch anzunehmen und sie anzuzapfen. Ganz praktisch kann das durch ein Gebet geschehen: 

Danke Heiliger Geist für die Liebe Gottes, die du in mein Herz gegossen hast! Heute möchte ich sie anzapfen für... (Und dann fügst du eine Person oder Situation ein) 

Und das Gute ist, dass dieser Vorrat nie erschöpft ist, sondern wir immer wieder darauf zurück greifen können. Und das brauchen wir auch. Mehrmals am Tag, in der Woche, im Monat.... Eigentlich immer. Das Problem ist nur, dass wir oft vergessen, dass wir diese Liebe schon längst in uns tragen und wir sie im Gebet anzapfen können. Damit meine ich nicht, dass du nur einmal dieses Gebet sprechen brauchst und schon bist du voller Liebe. Oft ist das ein Prozess, der etwas Zeit erfordert. Und manchmal ist es auch zuerst eine Entscheidung. Ich entscheide mich dafür zu lieben und irgendwann kommt dann auch das Gefühl hinterher. Das kann ich wirklich bestätigen, denn ich habe das schon oft in meinem Leben erlebt. Wo ich mit meinem Latein und meiner Liebe für jemanden am Ende war, hat der Heilige Geist mich mit neuer Liebe beschenkt. 

Es lohnt sich, sich auf diesen Weg zu begeben! Und sei nicht enttäuscht, wenn es mal nicht geklappt hat, Liebe zu leben. In Klagelieder 3,22-23 steht:

Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und seine Treue ist groß. 

 

So, lets do all things with love! ❤️

Deine Danny 

Mein Buchtipp zur Jahreslosung (auch in meiner Leihbücherei erhältlich):

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe

von 

Tamara Hinz

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