Stark oder schwach?

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Es steckt in uns Menschen drin, dass wir gerne stark sind und die Dinge mit denen wir konfrontiert werden, gut bewältigen können. 

Ich selbst mag dieses Gefühl auch. Doch bedingt durch meine Erkrankung, wurde ich in den letzten Jahren, viel mit meiner eigenen Schwäche konfrontiert. Das hat mich sehr herausgefordert und tut es bis heute. Es gab und gibt mir das Gefühl, zu versagen und mein Leben nicht in den Griff zu bekommen. Und ganz ehrlich, wir haben unser Leben auch gar nicht im Griff, sondern meinen nur, das es so ist, vor allem dann, wenn scheinbar alles gut läuft. Letztendlich sind wir alle davon abhängig, dass Gott uns Gunst und Gnade schenkt und das daraufhin gute Dinge in unserem Leben geschehen!

Die Bibel hat einen anderen Ansatz und versteht und erklärt Stärke und Schwäche nicht so, wie wir Menschen es verstehen. In der Bibel benutzt Gott Menschen, die in unseren Augen alles andere als stark (d.h. selbstbewusst, intelligent, besonders begabt, körperlich kräftig, besonders mutig etc.) sind und bewirkte mit ihnen etwas Großes. Jesus spricht einmal davon, dass diejenigen glücklich sind...:

...die geistlich arm sind, denn ihnen gehört das Himmelreich. Matthäus 5,3

Jesus redet hier von Menschen die wissen, dass sie ihr Leben nicht alleine in den Griff bekommen  und absolut auf Gott angewiesen sind (arm, griech. ptochos=bettelarm, abhängig von anderen)

An anderer Stelle sagt Jesus:

Die Gesunden brauchen keinen Arzt sondern die Kranken... Markus 2,17

Er meint damit, dass Menschen nur dann Gott wirklich brauchen, wenn sie auch erkennen, dass sie bedürftig sind. 

Der Vers, der mich in meiner Krankheitszeit ganz besonders herausgefordert hat, steht in

2. Korinther 12,9:

Du brauchst nicht mehr als meine Gnade. Je schwächer du bist, desto stärker erweist sich an dir meine Kraft!

Wenn ich diesen Vers las, dachte ich bei mir:

Jesus, ich weiß gerade eine ganze Menge an Dingen, die ich brauchen könnte. Wie wäre es zum Beispiel mit Gesundheit und einfach nur Kraft, um meinen Alltag zu schaffen? Und es ist ja schön, dass du dann besonders stark sein möchtest, wenn ich schwach bin. Aber was hilft mir das gerade in meiner körperlichen Schwäche?

Ich musste erkennen, dass ich zu dieser Zeit mein Leben einfach nicht aus eigener, menschlicher Stärke gestalten konnte. Ich war darauf angewiesen, dass Gott mein Leben lenkte und im Griff hatte. 

Das war nicht leicht für mich, mir das einzugestehen und bis heute lerne ich, meine Schwäche nicht als Versagen anzusehen, sondern darauf zu vertrauen, dass Jesus mit seiner Stärke in mir lebt. 

 

Gerade befinde ich mich wieder in einer schwächeren Phase, in der mein Körper streikt. Bedingt durch einen Infekt, mit dem ich seit einigen Wochen kämpfe und der einfach nicht verschwinden will und der mein Energielevel ordentlich nach unten senkt.

Nachdem ich einige gute Wochen/ Monate hinter mir hatte (Danke Jesus!), muss ich gerade wieder akzeptieren, dass ich viele Dinge nicht umsetzen kann , die davor noch möglich waren und das gerade wieder mehr Ruhe und Schonung angesagt ist.

Wie ist dein Verhältnis zu diesem Thema? Fällt es dir leicht oder schwer, deine Schwäche zuzugeben und dazu zu stehen? Falls es dir so geht wie mir, wünsche ich dir, dass du es immer besser schaffst, Schwäche in deinem Leben zu akzeptieren und sie vielleicht sogar mehr und mehr als Chance sehen kannst, dass nämlich darin Gott mit seiner Stärke mehr und mehr sichtbar wird. Du darfst vertrauen, dass er dein Leben viel besser im Griff hat als du es je haben könntest, denn er hat dir dieses Leben geschenkt. 

Eigentlich ist es stark, seine Schwäche einzugestehen. Denn dann gibst du zu, dass du dein Leben nicht selbst im Griff hast und jemanden brauchst, der dir helfen muss:

Gott sagt: Fürchte dich nicht, denn ich stehe dir bei; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand beschütze ich dich! 

Jesaja 41,10

 

Deine Danny 

Noch ein Buchtipp:

Unvollkommen wertvoll

von

Birgit Schilling 

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Kommentare: 2
  • #1

    Mia Lange (Montag, 19 Februar 2024 19:21)

    Liebe Danny, was für offene und kraftvolle Worte. Mir fällt es sehr schwer nicht in meiner Kraft zu sein. Wenn ich meinen Alltag alleine organisieren kann, dann nehme ich mir meine Auszeiten, aber in Gegenwart anderer schaffe ich das nur bedingt.
    Danke für die tragenden Bibelverse, die mir Mut zusprechen und Vertrauen schenken, dass ich mich nie alleine fühlen muss, denn Gott ist an meiner Seite ��

  • #2

    Danny (Montag, 19 Februar 2024 19:28)

    Danke, Mia, für deine Nachricht!
    Ja, alleine klappt das bei mir auch besser, als mit anderen um mich herum. Aber Jesus hilft uns, dass wir auch das immer besser hinbekommen!
    Und je mehr Leute sich trauen, dass zuzugeben, umso mehr trauen sich auch andere, zu ihren Schwächen zu stehen.