Vor einigen Jahren habe ich das Buch Know your season, von Ronja Aselmann gelesen.
Sie erzählt in diesem Buch, wie sie lernen musste, ihre Rolle als Mama anzunehmen. Sie beschreibt diese als eine season, eine Lebensphase, die bestimmte Entscheidungen und manchmal auch Entbehrungen mit sich bringt, die es anzunehmen und zu akzeptieren gilt. Das hat mich damals sehr angesprochen und auch heute muss ich immer wieder daran denken, wenn ich in eine neue Lebensphase komme.
Als die Kinder noch sehr klein waren galt es, ein Ja dazu zu finden, dass Zeiten für mich selber und gemeinsam mit meinem Mann rar waren und das ich neben den Kindern, nicht so viel Kraft und Aufmerksamkeit für andere Dinge hatte und auch Arbeiten erst einmal (für mich) nicht dran war. Das Großziehen der Kinder bestimmte unsere Tages-, Wochenend- und Urlaubsgestaltung. Es ging nicht mehr in erster Linie darum, was meinem Mann und mir Spaß machte und was wir wollten, sondern was mit den Kindern gemeinsam möglich war. Je älter die Kinder wurden, umso mehr kamen diese Dinge aber auch wieder zurück.
Ich weiß noch, wie selig ich war, als ich tagsüber, während die Kinder um mich herum waren, mal wieder ein Buch lesen konnte! Oder mein Mann und ich wieder ausgehen oder sogar mal ein Wochenende weg fahren konnten.
Mittlerweile müssen wir die Kinder anbetteln mal was mit uns zu unternehmen 😉.
Es ist also wirklich so, dass unser Leben in bestimmte Phasen eingeteilt ist, die gleichzeitig schöne Dinge beinhalten, uns aber auch auf vielerlei Arten herausfordern. Keine Phase ist nur gut oder nur schlecht. Und wenn wir diese Dinge wahrnehmen und ein Ja dazu finden, können wir zufrieden und dankbar sein, auch wenn wir vielleicht mal eine bestimmte Zeit Dinge zur Seite stellen müssen. Ich glaube sogar, dass das besser und gesünder ist, als alles unter einen Hut bekommen zu wollen. Denn das stimmt meiner Meinung nach nicht. Ein Ja zu einer Sache, bedeutet auch gleichzeitig ein Nein zu einer anderen. Aber es bedeutet kein Nein für immer, sondern nur für eine bestimmte Zeit, eben für die season, in der du dich gerade befindest.
Auch in der Bibel steht, in Prediger 3,1-8:
1 Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:
2 Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit;
pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit;
3 töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit;
abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit;
4 weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit;
klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;
5 Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit;
herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit;
6 suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit;
behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit;
7 zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit;
schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit;
8 lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit;
Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.
Was ist gerade deine season? Was gefällt dir darin und was fällt dir eher schwer? Hast du ein Ja zu dieser Zeit gefunden?
Ich befinde mich gerade mit meinen Kindern in der Ablösungsphase. Sie werden immer selbstständiger und autonomer und gestalten ihren Tag größtenteils alleine, was mir wieder viel Freiraum ermöglicht, aber gleichzeitig fällt es mir auch schwer, sie immer mehr loszulassen und nicht mehr der wichtigste Teil ihres Lebens zu sein. Aber ich möchte mehr und mehr lernen, beides in dieser Phase zu sehen und zu bejahen. Das Schöne und das Herausfordernde!
Falls du es noch nicht gelesen hast, empfehle ich dir sehr das Buch von Ronja Aselmann
Know your season . Du kannst es auch in der Leihbücherei der EV. Stadtmission Kleve ausleihen.
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Deine Danny
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