Zwischen Autonomie und Abhängigkeit

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In unserer Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen durchlaufen wir mehrere Phasen mit dem Streben nach Autonomie. Ich skizziere einmal die großen Phasen. Natürlich gibt es zwischendurch

auch immer wieder kleinere Autonomitätsphasen. Die erste große Phase beginnt ca. mit 2 Jahren. Hier entdeckt das Kind sein ICH und damit seine ganz eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Die zweite große Phase  ist die Zeit der Pubertät. Es beginnt eine Loslösung von den Meinungen und Vorgaben der Eltern und eigene Wege, das Leben anzupacken und zu gestalten, werden gesucht und entdeckt. In  Zeiten der Autonomie fühlen Menschen sich unglaublich stark und selbstbestimmt und glauben, die Welt ohne fremde Hilfe bewältigen zu können.

Damit Kinder und Jugendliche später zu selbstständigen und selbstbewussten Erwachsenen heranreifen, ist es auch wichtig, möglichst viele Autonomierfahrungen sammeln zu können. Doch auch wenn sie sich manchmal so fühlen, als könnten sie alles alleine und bräuchten niemanden, der ihnen sagt, was sie tun oder lassen können, sind sie in diesen Momenten noch nicht völlig in der Lage Entscheidungen und die Konsequenzen die sie nach sich ziehen, in ihrer Gänze zu überblicken. Deshalb ist es gut, wenn dann Menschen zur Seite stehen, die all diese Erfahrungen schon einmal gemacht haben und liebevoll vor so manchem schützen. Als Kind oder Teenager erlebt man die Eingrenzung der Eltern oft als Bevormundung oder Behinderung der  Entfaltungsmöglichkeiten. Und dann kommt es zu Unstimmigkeiten und Konflikten (da ich gerade drei pubertierende, nach Autonomie strebende Wesen um mich habe, weiß ich wovon ich hier schreibe 😅).

Eltern sind in der Regel bemüht, gute Kompromisse zu finden, Entscheidungen zu begründen und zu erklären, um so gut durch die Konflikte zu kommen. Dabei müssen sie jedoch auch aushalten, dass trotz allem guten Bemühen, am Ende noch Frust, Ärger oder Enttäuschung auf Seiten der Kinder oder Teenager bleibt.

Das Streben nach Selbstbestimmung ist erst einmal gut und normal und darf nicht sofort mit Trotz, Respektlosigkeit oder Ungehorsam gleichgesetzt werden. Doch wahr ist genauso, dass wir immer wieder in unserem Leben an Grenzen stoßen werden und uns andere Menschen sagen müssen, was wir tun oder lassen sollen, weil sie Verantwortung für uns tragen.

Es ist gut, das schon früh in seinem Leben zu lernen. Denn das Streben nach völliger Autonomie bringt weitreichendere Konsequenzen mit sich. In der Bibel wird berichtet wie die ersten Menschen (Adam und Eva), selbst entscheiden wollten, was gut oder schlecht für sie war. Sie missachteten das Gebot Gottes, von einem bestimmten Baum nicht zu essen. Sie hatten so viel Freiheit. Nur eine einzige Regel. Aber die war ihnen schon zu viel und sie glaubten es besser zu wissen als Gott.

Und ab diesem Zeitpunkt kämpfen wir alle mit dem Wunsch, unser Leben alleine auf die Reihe bekommen zu wollen. Viele glauben, dass sie keinen Gott in ihrem Leben brauchen, der ihnen sagt, was sie tun oder lassen sollen. Dabei meint es Gott immer nur gut mit uns, weil er uns liebt und er uns erschaffen hat! Und wenn er uns etwas verbietet oder uns etwas vorenthält, meint er es gut und möchte uns schützen, weil er weiß, was sonst für negative Konsequenzen auf uns warten.

Wie sollten wir die Welt besser verstehen und unser Leben besser leben können, als mit demjenigen an unserer Seite, der sich das alles ausgedacht hat? Die Bibel sagt:

Alle Weisheit beginnt damit, dass man Ehrfurcht vor dem HERRN hat. Den heiligen Gott kennen, das ist Einsicht!

Sprüche 9,10

Ehrfurcht bedeutet nicht, Angst vor Gott zu haben sondern anzuerkennen, dass Gott größer ist als ich und das er deshalb die bessere Weitsicht und den besseren Überblick hat. Wenn wir uns ihm unterstellen, wird er für uns sorgen und uns durch unser Leben hindurch navigieren. Und das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern im Gegenteil, es zeugt von wahrer Stärke anzuerkennen, dass ich mein Leben nicht alleine bewältigen kann. In der Bibel steht:

 Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind, denn ihnen gehört sein himmlisches Reich.

Matthäus 5,3

Früher habe ich viele Dinge, die meine Eltern oder auch Gott gesagt und entschieden haben, nicht verstanden und mich auch schonmal dagegen aufgelehnt. Aber heute kann ich vieles aus einer anderen Perspektive betrachten und weiß, dass all das aus Schutz und Liebe zu mir geschehen ist!

Ich wünsche dir, dass du einen guten Weg zwischen Autonomie und Abhängigkeit findest, auch im Umgang mit deinen Kindern!

Deine Danny 

 

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