Worte haben Macht. Einmal ausgesprochen, entfalten sie ihre Wirkung und können nicht mehr zurück genommen werden. Deshalb sollten wir so manches Mal erst überlegen, bevor wir etwas sagen. Schon in der Bibel steht:
Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.
Jakobus 1,19
Oder
Tod und Leben stehen in der Gewalt der Zunge...
Sprüche 18,21
Das ist wirklich krass, dass unsere Worte das Leben eines anderen Menschen positiv beeinflussen, aber es im schlimmsten Fall sogar zerstören können.
Die Sängerin Deborah Rosenkranz beschrieb, dass ein einziger, negativer Satz über ihre Figur, eines Jungen für den sie geschwärmt hat, sie in die Magersucht getrieben habe. Ihre ganze Geschichte kannst du in dem Buch lesen, dass ich am Ende dieses Blogs verlinke.
Auch ich kenne Wörter oder Sätze, die mich über Jahre, manche davon sogar bis heute, geprägt haben. Im positiven, wie im negativen Sinne, doch bleiben die negativen meist mehr hängen. Ich habe mal gehört, dass es für eine negative Aussage mindestens sieben positive bräuchte, um das Negative zu entkräften! Da haben wir, denke ich, alle ganz schön Nachholbedarf.
Ich habe mir früher, aufgrund meiner Größe, so einiges anhören müssen. Eine Jugendleiterin hatte mir den Spitznamen Lily (von Liliputaner) gegeben und mich überall so genannt. Ich weiß nicht, was sie sich dabei gedacht hatte, aber für mich war es unglaublich erniedrigend, zumal es sich um eine Person handelte, die doch eigentlich Vorbild, auch in ihrem Reden, hätte sein sollen. Ich habe nie mit ihr darüber gesprochen, aber die Beziehung zu ihr war für mich dauerhaft gestört. Ich bin froh, dass ich um das Werkzeug der Vergebung wusste und ich ihr somit irgendwann vergeben habe.
Vielleicht war es der Person gar nicht bewusst und es war vielleicht sogar witzig gemeint, aber mich hat es tief getroffen und verletzt.
Die Tage hatte ich noch eine andere Situation. Ich erzählte einer Person freudig von unseren bevorstehenden Tagen in Wien und sie meinte daraufhin nur:
Wien, da sind doch zurzeit immer mal wieder Attentate!
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nichts dergleichen gehört und mich einfach nur gefreut, doch kaum war der Satz ausgesprochen, machten sich Angst und Sorge in mir breit, ich schlief schlecht, bekam Alpträume und verlor die Freude an diesem Kurzurlaub.
Ich sprach dann mit meinem Mann darüber, ob er etwas von Attentaten in Wien gehört hätte. Auch er hatte nichts gehört und googelte daraufhin, fand dazu jedoch keine Hinweise. Ein wenig beruhigte ich mich, aber trotzdem war der Satz jetzt in meinem Kopf!
Aber nicht nur andere reden unbedacht etwas daher. Auch ich sage immer mal wieder, meist unbewusst, Sätze, die den anderen verunsichern und verletzen. Davon kann und will ich mich nicht freisprechen.
Aber ich habe mir vorgenommen, bevor ich etwas sage, zu überlegen, ob das, was ich sagen will, für den anderen wirklich gut ist und wenn nicht, dass ich es dann besser nicht sage. Manchmal bete ich auch vor Gesprächen, dass Gott mir Weisheit schenkt, das Richtige zu sagen.
In der Bibel steht:
Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen,
sondern redet, was gut ist,
was erbaut und was notwendig ist,
damit es Gnade bringe denen, die es hören.
Epheser 4,29
Das können doch gute Prüfkriterien sein, bevor ich etwas sage. Ist es gut? Ist es hilfreich und notwendig? Baut es den anderen auf?
Wenn nicht, sollte ich besser den Mund halten.
Doch so sehr wir uns auch bemühen, wir werden immer wieder daneben greifen und auch andere werden uns immer wieder verletzen. Dann sind wir gegenseitig auf die Vergebung angewiesen.
Wenn wir nicht vergeben, schaden wir uns am Ende nur selbst. Wir bleiben verletzt und werden verbittert.
Im Epheser 4 heißt es deshalb, im Vers 32
Seid aber untereinander freundlich und herzlich
und vergebt einer dem andern,
wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.
Ich wünsche dir und mir gute, weise Worte. Und das wir anderen, die uns Negatives gesagt haben, vergeben können!
Deine Danny
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