Vor einiger Zeit schrieb ich in einem Blogeintrag über die Wirkung unserer Worte und wie diese verletzen können. Ich schrieb darüber, dass Vergebung wichtig ist.
Nachdem ich den Blogeintrag geschrieben hatte, hatte ich das Gefühl, dem Thema Vergebung noch einen weiteren Eintrag widmen zu müssen, da es so ein großes und wichtiges Thema ist.
Was bedeutet Vergebung eigentlich und wo hat sie ihren Ursprung? Jemandem zu vergeben bedeutet, dem anderen die Last seiner Schuld zu nehmen und auf Strafe zu verzichten. Vergebung zeigt sich vor allem in dem Tod von Jesus Christus am Kreuz, der für die Schuld ALLER Menschen ans Kreuz ging, um uns die Last der Schuld zu nehmen und um sich für uns bestrafen zu lassen, damit wir nicht mehr bestraft werden müssen.
Aber welche Schuld habe ich denn begangen?, fragst du dich jetzt vielleicht. Ich bin doch kein schlechter Mensch und habe bislang nichts wirklich Schlimmes getan!
Die Hauptsünde, die jedem Menschen vergeben werden muss, ist die Entscheidung des Menschen, ohne Gott zu leben und zu glauben, man könnte sein Leben alleine bestreiten und bräuchte Gott nicht.
Gott hat jeden Menschen für ein Leben und eine Beziehung mit ihm geschaffen und wollte mit uns, wie mit Adam und Eva im Paradies, in ungetrübter Gemeinschaft leben. Doch der Mensch, damals Eva, fing an, der Schlange zu glauben. Sie versuchte ihr einzureden, dass Gott es nicht gut mit den Menschen meint. Eva und auch Adam glaubten der Schlange und seitdem leben die Menschen getrennt von Gott. Das nennt die Bibel Sünde.
Diese Sünde wird erst dann überwunden, wenn ein Mensch versteh, dass er bislang ohne Gott gelebt hat und das Jesus für ihn am Kreuz gestorben ist, um diese Trennung zu überwinden, die Schuld zu vergeben und die Beziehung zu Gott wiederherzustellen. Das ist der Kern der Vergebung, den man einmal im Leben in Anspruch nimmt.
Doch dann gibt es natürlich auch die Tat-Sünden, die wir immer wieder begehen und wo wir immer wieder die Vergebung von Jesus in Anspruch nehmen können.
Und da wir Menschen so handeln sollen wie Jesus, sollen auch wir unseren Mitmenschen vergeben, wenn sie an uns schuldig geworden sind. Denn wie könnten wir anderen nicht vergeben, wenn Jesus uns ALLES vergeben hat und auch immer wieder vergibt?
Der Unterschied zwischen Jesus und uns ist nur der, dass wir gewisse Dinge nicht unbedingt vergessen können.
Wenn Jesus uns vergibt, wirft er unsere Sünde ins tiefste Meer und denkt nicht mehr daran.
Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten
und alle unsere Sünden
in die Tiefen des Meeres werfen.
Micha 7,19
Doch weil wir nicht Gott sind, geht das bei uns nicht so leicht. Und gewisse Dinge sind ja auch einfach zu krass, um nicht mehr daran zu denken.
Natürlich kann Jesus das tun, dass er dir die Gedanken daran wegnimmt. Aber es kann auch sein, dass du immer mal wieder damit zu kämpfen hast! Deshalb geschieht Vergebung auch nicht aus einem Gefühl heraus, sondern ist eine Entscheidung, die je nachdem wie schwer die Verletzung war, auch immer wieder getroffen werden muss.
Vergebung ist also auch ein Prozess, der seine Zeit brauchen darf. Aber wenn wir damit beginnen, werden wir spüren, wie es von Mal zu Mal ein wenig leichter wird!
Es kann auch vorkommen, dass du bereit bist, zu vergeben, aber dein Gegenüber nicht. In der Bibel steht, dass wir alles uns mögliche tun sollen, um dem Frieden nachzujagen, aber wir es nicht in der Hand haben, wie der andere reagiert. Doch das ist dann sein Weg und seine Entscheidung. Du jedoch schleppst die Last dann nicht mehr mit herum. Denn am Ende sind diejenigen die Leidtragenden, die die Last weiter mitschleppen.
Eine andere Frage, die häufig gestellt wird ist: Wenn wir immer vergeben sollen, darf der andere dann mit mir machen was er will und mich immer wieder verletzen?
Natürlich muss man sich nicht dauerhaft Menschen aussetzen, die einem schaden und die die Grenzen immer wieder überschreiten. In diesem Fall ist es gesund und richtig, sich von diesen Menschen zu distanzieren und ihnen keine Angriffsfläche mehr zu bieten.
Und wenn Gewalt oder andere Straftaten im Spiel sind, muss derjenige, der sie verübt, sich auch seiner staatlichen Strafe unterziehen und darf/muss dafür angezeigt werden und für seine Strafe die Konsequenzen tragen.
Doch übe nie Selbstjustiz, sondern überlass Gott die ganze Sache. In der Bibel steht:
Mein ist die Rache, spricht der Herr!
Römer 12,19
Und selbst wenn es hier auf der Erde zu keinem Urteil kommt, wird sich dieser Mensch einmal vor Gott rechtfertigen müssen und dann wird er seine Strafe erhalten (wenn er nicht selbst um Vergebung gebetet hat).
Mir kommt noch die Frage auf, was mit Mördern oder Sexualstraftätern ist. Soll man sogar denen vergeben? Das ist eine krasse Sache und ich kann jeden verstehen, der rein menschlich gesehen, dort einen Punkt macht. Aber ich habe schon echt krasse Stories gehört, wie Eltern dem Mörder ihres Kindes vergeben haben. Das ist natürlich ein krasser, langer Weg, den Gott wahrscheinlich auch sehr individuell mit jeder Person geht. Aber mich hat das sehr berührt. Da ich, Gott sei Dank, selbst noch nie eine solche Situation erlebt habe und auch hoffentlich nie werde, weiß ich auch nicht, wie ich reagieren würde.
Meistens allerdings haben wir mit den alltäglichen Situationen zu tun, in denen Vergebung ein Thema wird. Ich wünsche mir, dass wir das immer mehr schaffen, andere um Vergebung zu bitten und auch selbst immer wieder Vergebung auszusprechen! Denn das wünscht sich Gott von uns, weil er mit Jesu Tod alles dafür gegeben hat, damit uns vergeben wurde. Und deshalb können wir eigentlich gar nicht anders, als auch zu vergeben, oder?
Deine Danny
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In diesem Buch, den es auch als Film gibt, ist Vergebung das Hauptthema.
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