Meine Gefühle, deine Gefühle

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Was macht es mit dir, wenn Menschen um dich herum (dein Partner, dein Kind, Freunde, Arbeitskollegen usw.) negative Stimmungen und Gefühle zeigen? Kannst du dich dann gut davon abgrenzen und sagen: Dies ist das Gefühl des anderen, aber davon muss ich mich nicht beeinflussen lassen? Oder überträgt sich sein oder ihr Gefühl und die Stimmung auf dich und du empfindest auf einmal ähnlich und das nimmt dich dann so gefangen, dass es deinen ganzen Tag beeinträchtigt?

Vor und während meiner Erschöpfungsdepression haben mich vor allem die Gefühle und Stimmungen meiner Kinder sehr beeinflusst. Waren sie gut drauf, war ich es auch. Waren sie nicht gut drauf, war ich es kurze Zeit später ebenfalls. Das ging so weit, dass ich mir dadurch bestimmte Aktionen oder Erlebnisse habe vermiesen lassen. 

Mit den Jahren habe ich immer mehr gelernt, mich davon abzugrenzen und negative Gefühle nicht so stark auf mich wirken zu lassen.

Natürlich möchte ich weiter Empathie und Verständnis für Gefühle des anderen haben, aber diese sollen nicht zu meinen Gefühlen werden.

In der Reha habe ich einen guten Satz gelernt, der dazu passt und den ich seitdem versuche, praktisch anzuwenden: Mitfühlen ja, mitleiden nein!

Es ist gut zu versuchen, sich in die Situation einer Person hineinzufühlen und diese nachvollziehen zu können. Aber mitzuleiden, löst bei uns eine große Palette an Emotionen aus, die uns dann auch schnell vereinnahmen und überfordern können, so dass wir uns von dem anderen und seiner Situation nicht mehr gesund abgrenzen können.

Diesen Ratschlag aus der Reha versuche ich seitdem umzusetzen. Wenn es mir gelingt, geht es mir wesentlich besser, weil ich nicht von negativen Gefühlen des anderen übermannt werde und ich meinen Tag weiter genießen kann.

Soll der andere doch gerade schlechte Laune haben, ich lasse mir dadurch nicht meine schönen Erlebnisse kaputt machen!

Gerade bei Kindern und Teenagern, wo die Gefühle ständig Achterbahn fahren, ist es besonders wichtig, gesunden Abstand zu bekommen und sich nicht zu sehr davon vereinnahmen zu lassen. 

Auch in diesem Fall ist uns Jesus wieder ein gutes Vorbild. Als er einmal mit seinen Jüngern in einem Dorf in Samarien eine Herberge suchte, ließ man sie nicht herein. Die Jünger ärgerten sich sehr darüber und fragten Jesus: Sollen wir beten, dass Feuer vom Himmel fällt? Sie wollten das Dorf aus Frust und Ärger vernichten. Jesus aber ließ sich weder von den Emotionen seiner Jünger, noch von der negativen Haltung der Samariter ihm gegenüber, beeinflussen. Er sagte ihnen einfach, dass sie weiterziehen und in ein anderes Dorf gehen würden.

(Die Geschichte kannst du nachlesen im Lukasevangelium Kapitel 9 Verse 51-56)

Das ist ein sehr gutes und gesundes Verhalten!

Und auch in anderen Situationen zeigt Jesus, dass er nicht von Meinungen oder Stimmungen anderer abhängig war, sondern sich vor allem um das gekümmert hat, was sein Vater von ihm wollte und ihm wichtig war. 

Wenn wir uns darauf konzentrieren, wer wir in Gott sind und was bei ihm Priorität hat, können wir uns von anderen Menschen lösen und so ein gesund abgegrenztes Leben führen!

Das möchte ich immer mehr lernen. Du auch?

Deine Danny 

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Kommentare: 2
  • #1

    Daniela Youssef aus Bünde (Dienstag, 22 April 2025 19:07)

    Liebe Danny,
    dein neuer Blog-Eintrag spricht gerade heute total in meine häusliche Situation.
    Gerade gab es eine lautstarke Auseinandersetzung zwischen der 14jährigen und ihrem Papa.
    Immer wieder die selben Themen. Zimmer aufräumen, für die Schule lernen , hören und gehorsam sein, nicht nur mit dem eigenen Aussehen beschäftigen.
    Mich ,als Harmoniebedürftige macht das immer traurig, hilflos und oft auch verzweifelt.
    Viel zu wenig denke ich in der Situation daran Gott meine Sorgen anzuvertrauen und ihm alles zu überlassen.
    Meine Hilfe soll von Gott kommen, der versprochen hat immer bei mir zu sein.
    LG Dani

  • #2

    Daniela Gies (Mittwoch, 23 April 2025 08:41)

    Danke für deine Nachricht!
    Solche Situationen kenne ich nur zu gut!
    wünsche dir den Frieden und die Ruhe von Jesus in all diesen aufwühlenden Momenten!