Das Kleinste ist nicht zu klein, unter diesem Motto stand der Frauentag, den ich vor kurzem besucht habe. Angelehnt war dieses Thema an das neu herausgekommene Buch der Musikern Sarah Brendel.
Durch verschiedene Vorträge, Seminare und eine Konzert-Lesung von Sarah wurden wir ermutigt, den kleinen Dingen unseres Lebens Bedeutung beizumessen, sie wahrzunehmen und nicht als zu klein und unbedeutend abzuwerten.
Es waren viele gute Gedanken und Impulse dabei und alles in allem fand ich den Tag auch sehr schön und gelungen. Doch etwas grummelte in mir.
Beim näheren Hinsehen merkte ich, dass ich eine Ambivalenz zwischen dem Thema und den Menschen empfand, die es präsentierten (auch wenn sie es gut und ehrlich gemacht haben). Wie es der Titel sagte, wurde uns nahegelegt, das Kleine, Unscheinbare, wertzuschätzen. Doch die Leute, die das Thema präsentierten, waren alles andere als klein und unbedeutend: Influencer, Musiker, Autoren, Menschen, die vor 3000 Gefangenen in Afrika sangen usw. Aber wir sollten das Kleine, Normale schätzen. Bestärkt wurde mein Gefühl auch noch durch die Gespräche auf der Rückfahrt, die ich mit den Frauen hatte, die mit mir dorthin gefahren waren. Sie meinten, eigentlich müsste man doch auch so etwas Besonderes machen, wie zu Gefangenen gehen oder Prostituierte in Bordellen besuchen usw. Sie erzählten mir von einer Person, die in einem Seminar auf die Frage: Was ist denn deine besondere Gabe?, (beschämt und kleinlaut) antwortete: Keine Ahnung, ich bin nur IT'lerin.
Und ich dachte: Wieso nur? Ich bewundere Menschen die mit Technik umgehen können und denen Gott ein Verständnis für diesen Bereich geschenkt hat!
Ich denke, dass es keinen Unterschied zwischen kleinen und großen, bedeutenden oder unbedeutenden Gaben oder Stärken gibt! Jedem Menschen hat Gott bestimmte Gaben geschenkt, damit er sie zur Bereicherung der Gemeinschaft/ Gesellschaft einbringt und andere Menschen dadurch weiterbringt oder erfreut. Und natürlich, damit Gott durch diese Gaben geehrt wird!
Es ist egal, ob du Hausfrau, Müllmann, Arzt oder Influencer bist, wir alle können dort, wo wir hingestellt sind, einen Unterschied machen!
Es fiel bei der Konferenz ein Satz, den ich sehr mag: Blühe, wo du gepflanzt bist!
Du bist nicht ohne Grund und aus Zufall in dieser Familie, an dieser Arbeitsstelle, in dieser Nachbarschaft, in diesem Freundeskreis.
Genau da, wo du gerade bist, bist du gut und richtig und Gott wünscht sich, dass du genau an diesem Ort, zu dieser Zeit, mit deinen individuellen und Gott gegebenen Gaben dein Licht leuchten lässt und aufblühst, um so die Menschen um dich herum zu bereichern und um sie näher zu Gott zu bringen!
Ihr seid das Licht, das die Welt erhellt.
Eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.
Man zündet ja auch keine Öllampe an und stellt sie dann unter einen Eimer.
Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, so dass sie allen im Haus Licht gibt.
Genauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten.
Dann werden sie eure guten Taten sehen
und euren Vater im Himmel preisen.
Matthäusevangelium Kapitel 5,14-16
Ich liebe eine Bibelstelle aus dem Buch Prediger, Kapitel 9 Vers 10:
Alles, was dir vor die Hände kommt,
es zu tun mit deiner Kraft,
das tu.
Ob das nun dreckige Wäsche waschen, ein weinendes Kind trösten, eine Aufgabe am Computer fertig machen, das Schreiben eines Buches oder Liedes ist, alles ist gut und richtig und für diesen Moment und die dir anvertrauten Menschen von Bedeutung und wird ihre Situation/ ihr Leben prägen.
Ich kann mich sehr gut in scheinbar großen Träumen und Ideen verlieren und dabei das vergessen, was mir gerade vor die Füße gelegt wurde. Und dann werde ich unzufrieden und fühle mich ungerecht (von Gott) behandelt, weil ich nicht die großen Dinge tun darf, sondern im Kleinen vor mich hindümpele. Aber dann holt mich Gott immer wieder ins Hier und Jetzt zurück und zeigt mir, dass mein Mann, meine Kinder, meine Gemeinde und meine Arbeit im Kindergarten gerade das Wichtigste und Besonderste ist.
Ein Mädchen brachte dies letztens so schön zum Ausdruck, als ich sie fragte, was sie denn glücklich machen würde und sie daraufhin antwortete: Das du da bist und mir immer Einhorn- Ausmalbilder mitbringst! 😃❤️
Gibt es etwas Schöneres und Größeres?
In diesem Sinne lass dir sagen, dass dein und mein Kleinstes wirklich nicht zu klein ist!!!!!
Deine Danny
Mein Buchtipp:
Das kleinste ist nicht zu klein
von
Sarah Brendel
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