Empfangen und Weitergeben

Im Alltag stoßen wir in unseren Beziehungen (zum Partner, zu den Kindern, zu Freunden, Arbeitskollegen usw.) immer wieder an unsere Grenzen und merken, dass sie nicht so gelingen, wie wir uns das wünschen würden. 

Dann suchen wir nach Wegen und Möglichkeiten, wie es besser klappen könnte. Entweder wir versuchen, unsere eigenen Kräfte zu bündeln und es beim nächsten Mal besser zu machen oder wir holen uns Tipps und Ratschläge aus klugen Büchern, Vorträgen oder Podcasts. 

Zuweilen gibt es auch tatsächlich den ein oder anderen Tipp, der vielleicht ganz hilfreich ist, doch wir werden immer wieder an ähnliche Grenzen stoßen. 

Woran liegt das und was kann uns wirklich helfen?

Per Zufall habe ich vor kurzem ein Buch gekauft, weil es sehr günstig war und mich der Titel irgendwie angesprochen hat: Wenn Beschenkte schenken - Gottes Gnade weitergeben!

Es erzählt, dass wir nur dann etwas weitergeben können, wenn wir selbst zuvor etwas empfangen haben. Ansonsten wird es ein Krampf, der immer wieder im Frust endet, weil unsere eigene Kraft einfach begrenzt ist!

Besonders dann, wenn wir durch unsere Erziehung und Prägung oder durch schwierige Erlebnisse in der Kindheit/ Vergangenheit kein gutes Handwerkszeug an die Hand bekommen haben, wie wir gute, gesunde Beziehungen leben können!

Wir können nur das weitergeben, was wir selbst empfangen haben! Und wenn es hauptsächlich negativ war, werden wir auch Negatives weitergeben. Verletzte Menschen, verletzen Menschen!

Und selbst, wenn du hauptsächlich Gutes empfangen hast, stößt du irgendwann an deine menschlichen Grenzen.

Wir brauchen eine andere, stärkere Hilfe, die nicht begrenzt und limitiert ist. Und diese Hilfe heißt Gnade! Gnade ist ein unverdientes Geschenk das man bekommt, obwohl man nichts dafür getan hat und es nicht einmal verdient hat!

In seiner Gnade begegnet uns Gott und macht uns das Geschenk, uns alle unsere Schuld und Fehler zu vergeben und dadurch macht er uns auch fähig, anderen gegenüber gnädig und nicht hart zu sein!

 

Es gibt eine Geschichte in der Bibel, in der eine Frau, sie wird als Sünderin bezeichnet, Jesus aufsucht, um ihn mit Öl zu salben. Die Menschen, die diese Situation beobachten, sind schockiert über ihr Verhalten, doch Jesus nicht. Er macht deutlich, dass sie sich so verhält, weil sie viel Vergebung erhalten hat und sie aus Dankbarkeit darüber jetzt so viel Liebe schenkt. Jesus sagt:

Ihre vielen Sünden sind vergeben,

denn sie hat viel geliebt;

wem aber wenig vergeben wird,

der liebt wenig.

Lukas 7,47

 

Er macht deutlich, dass wir nur dann wirklich bedingungslos lieben und Gnade weitergeben können, wenn wir selbst zuvor Gnade erfahren haben! Wenn wir verstanden haben, dass wir selbst Menschen mit vielen Fehlern und Schwächen sind und andere Menschen deshalb nicht dauerhaft aus eigener Kraft lieben können!

Wenn wir jedoch Gottes Gnade annehmen und uns unsere Schuld (vor allem die Schuld getrennt von Gott unser Leben alleine zu leben) vergeben lassen, werden wir auch gnädig mit anderen Menschen, weil wir wissen, wozu wir selbst in der Lage sind. Niemand ist besser als der andere! Vor Gott sind wir alle Sünder, die seine Gnade brauchen:

Alle sind schuldig geworden und spiegeln nicht mehr die Herrlichkeit wider,

die Gott dem Menschen ursprünglich verliehen hatte.

Aber was sich keiner verdienen kann,

schenkt Gott in seiner Güte:

Er nimmt uns an,

weil Jesus Christus uns erlöst hat.

Römer 3,23-24

 

Gott liebt es, uns mit seiner Gnade zu beschenken und zu überschütten, damit wir sie an andere weitergeben können!

Wie sieht es bei dir aus, versuchst du dein Leben und deine Beziehungen aus eigener Kraft zu schaffen, oder hast du Gottes Gnade angenommen und gibst sie nun an andere weiter?

Falls du das noch nicht getan hast, ermutige ich dich sehr dazu!

Es macht das Leben so viel einfacher und entspannter, wenn du die Dinge nicht mehr aus eigener Kraft schaffen musst, sondern du dir die Kraft von Gott dafür schenken lässt!

Da wo wir mit unserem Latein am Ende sind und vielleicht schon die ein oder andere Person und die Beziehung zu ihr aufgegeben haben, ist Gott noch lange nicht am Ende, sondern hat immer noch Ideen und Möglichkeiten, die er dir gerne aufzeigen möchte!

Doch um diese verstehen und weitergeben zu können, musst du sie selbst bekommen haben!

Sei herzlich eingeladen, die Gnade anzunehmen!

Deine Danny