Gastfreundschaft

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Als Pastorenfrau war es mir immer ein großer Wert, gastfreundlich zu sein. Als wir uns in unserer ersten Pastorenstelle vorstellten, sagte ich zu den Leuten, dass wir ein offenes Haus leben möchten, was soviel bedeutete wie: Jeder ist immer und zu jeder Zeit herzlich willkommen. Das würde ich heute so nicht mehr sagen.

Der Wert von Gastfreundschaft wird in der Bibel so ausgedrückt:

Vergesst nicht, Gastfreundschaft zu üben!

Denn ohne es zu wissen, haben manche auf diese Weise Engel bei sich aufgenommen.

Hebräer 13,2

 

Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass mich dieses Thema immer mehr gestresst hat. Das lag zum einen an meinen zu hohen Ansprüchen und das ich glaubte, erst jemanden einladen zu können, wenn mein Zuhause vorzeigbar war und wenn ich etwas leckeres zu Essen auftischen konnte. Dabei erwartete ich so etwas auch nicht, wenn ich bei anderen eingeladen war, sondern freute mich eher, wenn es eine entspannte, lockere Atmosphäre gab. Eigentlich finde ich auch, dass es Charme hat, gemeinsam zu kochen oder einfach gemütlich bei kleinen Snacks zusammen zu sein. Und auch Treffen ohne Essen sind voll in Ordnung.

Aber mir selbst gestattete ich diese Lockerheit nicht. 

Als meine Erschöpfungsdepression dazu kam, merkte ich zum anderen, dass ich viel ruhebedürftiger bin, als ich immer dachte und das das Konzept Offenes Haus gar nicht wirklich zu mir passt. Zumindest nicht so, was ich mir bis jetzt darunter vorgestellt hatte.

Aber wie konnte ich es schaffen, dem Wert der Gastfreundschaft gerecht zu werden, ohne mich selbst zu überfordern?

Erst einmal galt es sich einzugestehen, dass meine Vorstellung nicht zu meiner Realität passte und ich musste mich neu damit auseinandersetzen, wie ich den Begriff Gastfreundschaft definieren wollte, so dass er zu mir, bzw. zu uns als Familie passte.

In einem Gespräch mit meinem Mann über dieses Thema, überlegten wir, wie wir in Zukunft Gastfreundschaft leben wollten. Wir haben einen Rahmen überlegt, den wir schaffen könnten und der unsere Grenzen berücksichtigt.

Außerdem war uns wichtig, uns von Gott zeigen zu lassen, welche Person er uns gerade in den Weg stellt und in welcher für uns passenden Art und Weise wir dieser dann Gastfreundschaft entgegen bringen konnten. 

Ich habe Gott als jemanden erlebt, der uns nicht überfordert und der uns nur so viel auflädt, wie wir auch tragen können. Er sagt, dass die Last, die er uns auflegt, leicht und nicht schwer ist (siehe Matthäus 11,28),

und deshalb vertraue ich darauf, dass ich im Gespräch mit ihm herausfinden werde, was, wann, in welchem Umfang für mich gut ist und das er mir hilft, ein neues, gutes, gesundes Modell der Gastfreundschaft zu leben!

Wie ist das bei dir? Ist das Thema auch für dich relevant? Und hast du schon einen guten Umgang damit gefunden? Falls ja, höre ich gerne von deinen Erfahrungen!

Deine Danny 

 

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