
Kürzlich wurde ich sehr durch die Geschichte eines Kindes berührt.
Das Kind wurde von seiner Mutter verlassen und blieb allein bei seinem Vater. Warum die Mutter das tat? Als die Mutter erfuhr, dass ihr Kind ein besonderes Kind war und mit verschiedenen Einschränkungen zu kämpfen haben würde, hielt sie diese Nachricht offensichtlich nicht aus und wusste keinen anderen Ausweg, als Kind und Ehemann zu verlassen.
Da ich selbst Mama bin, zerreißt mir bei diesem Gedanken mein Herz! Wie kann eine Mama ihr eigenes Kind verlassen?
Aber ich möchte die Mutter nicht verurteilen. Ich kenne ihre Geschichte nicht und weiß nicht, was sie letztlich zu diesem Schritt bewegte.
Aber ich leide mit diesem Kind, weil ich nur erahnen kann, was es an Geborgenheit und Mutterliebe vermissen muss! Mütter sind für die Entwicklung ihrer Kinder unersetzlich!
Doch unsere Welt ist kaputt und deshalb kommt es auch immer wieder zu solchen Situationen. Schon in der Bibel wird davon berichtet:
Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich, aber der HERR nimmt mich auf.
Psalm 27,10
Schon damals kamen solche Situationen also vor.
Aber das Schöne ist, dass dieser Satz nicht nur vom Verlassen spricht. Er sagt: Aber der HERR nimmt mich auf.
Gott liebt jeden Menschen und sieht ihn auch in seiner Not! Er möchte uns beistehen, uns helfen und uns das Gefühl vermitteln, dass wir von ihm gewollt und geliebt sind, selbst wenn uns Menschen verlassen und alleine lassen. Er lässt uns niemals allein!
Das können wir richtig schön an einer Geschichte aus der Bibel sehen:
Eine Magd, Hagar, wurde von ihrer Herrin verstoßen und in die Wüste geschickt. Zu allem Übel war Hagar auch noch schwanger. Allein und verlassen und dem Verhungern nahe, begegnet Gott Hagar und macht ihr klar, dass er für sie da ist und sich um sie und das Kind kümmert. Daraufhin spricht Hagar den bekannten Satz aus: Du bist ein Gott, der mich sieht! (1.Mose 16,13), und sie erhält neuen Mut und neue Hoffnung!
Wir wurden hoffentlich nicht von unserer Mutter oder unserem Vater verlassen, aber wir kennen vielleicht andere Situationen, in denen wir uns von Menschen verlassen und verstoßen gefühlt haben.
Ich selbst habe eine Zeit lang in der Schule krasses Mobbing erlebt und habe Momente durchlitten, in denen ich ganz alleine war. Aber genauso habe ich erlebt, wie Gott an meiner Seite war, er mir durch diese Zeit hindurchgeholfen und er mir neue Menschen an die Seite gestellt hat. So entstand in dieser Zeit an meiner Schule ein Schülergebetskreis, der sich immer in den Pausen traf. Dort lernte ich dann eine gute Freundin kennen und kam durch sie in eine christliche Jugendgruppe. Der Gebetskreis wurde zu einer Oase für mich in der Schule und der Jugendkreis sorgte für ein aufgehoben sein und neue Freunde. So machte auch ich die Erfahrung, dass Gott mich in meiner Situation gesehen und mich versorgt hat!
So wie Gott jeden sieht, möchte auch ich die Augen offen halten und da wo ich mich gerade befinde, die Menschen sehen. Ich möchte ihnen Liebe, Annahme und Wertschätzung geben und auf diese Weise vermitteln, dass Gott sie sieht und sich um sie kümmert!
Wie sieht es bei dir aus? Musst du gerade selbst gesehen werden oder kannst du dazu beitragen, dass jemand von dir und von Gott gesehen wird?
Gerne höre ich auch von dir und deiner Situation!
Deine Danny
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