
Wir alle kennen das Gefühl des Verliebtseins, wenn die Schmetterlinge in unserem Bauch hin und her fliegen und es für uns nur diese eine Person gibt. Im Laufe einer lange andauernden Ehe/ Beziehung ist es jedoch ganz normal, dass dieses Verliebtheitsgefühl weniger wird. Manchmal kann es sogar mal ganz verschwinden und man fragt sich dann, was man überhaupt noch für den anderen empfindet.
Im besten Fall wandelt sich das Gefühl des ersten Verliebtseins in Liebe, die mehr als nur ein Gefühl ist, sondern die auf einer festen Entscheidung für den anderen beruht und die gewillt ist, den anderen in guten wie in schlechten Zeiten zu lieben und an der Beziehung zueinander festzuhalten.
Doch selbst wenn man an diesem Punkt angekommen ist, kann es noch zu Verwirrungen auf der Gefühlsebene kommen. Wir gehen nicht mit Scheuklappen durch diese Welt und nehmen war, dass es neben unserem eigenen Partner auch noch andere attraktive Menschen gibt. Und je nachdem auf welchem Stand sich gerade unsere Beziehung befindet, können sich dann auch Gefühle zu einer anderen Person entwickeln. Das kann uns ganz schön in Panik versetzen und uns an unserer Beziehung/ Ehe zweifeln lassen. Bis hin dazu, dass wir in Frage stellen, ob wir unseren Partner noch lieben und ob wir die Beziehung noch weiterführen können?
Mittlerweile kann man in verschiedenen Ehebüchern und Ratgebern nachlesen, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass man im Laufe einer langandauernden Beziehung auch einmal Gefühle für eine andere Person entwickeln kann, ohne dass es die Beziehung zerstören muss.
Als Christ glaube ich an den Wert der Ehe, bis dass der Tod uns scheidet und das das, was Gott zusammen gefügt hat, nicht von Menschen geschieden werden soll, und das emotionale oder sogar körperliche Beziehungen zu einer anderen Person nicht von Gott gewollt sind. Ehebruch beginnt nicht erst im Bett, sondern in unseren Gedanken.
Doch Gott ist kein weltfremder Gott. In Jesus ist er ganz Mensch geworden und war allen Versuchungen ausgesetzt wie wir, mit dem Unterschied, dass er diesen nicht nachgab. Deshalb kann er uns auch in allem verstehen!
Denn wir haben nicht einen Hohenpriester,
der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit,
sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.
Hebräer 4,15
Wie können wir dann also so leben, wie Gott es sich vorgestellt hat und unserem Partner treu sein, wenn in unseren Gedanken gerade jemand anderes rum spukt?
Ich denke, dass Wichtigste ist Ehrlichkeit. Sich selbst und Gott eingestehen, dass man gerade diese oder jene Gedanken und Gefühle hegt und das man ihn um Hilfe bittet, die falschen Gefühle zu überwinden und seinem eigenen Partner treu sein zu wollen.
Je nachdem wie stark die eigene Ehe oder Beziehung ist und wie resilient der eigene Partner ist, kann man seine Gefühle auch dem Partner gestehen und so alles, was im Geheimen am brodeln ist, ans Licht bringen und dem Geheimen so den Reiz nehmen. Doch nicht jeder Partner kann mit so viel Wahrheit umgehen. Manch einen wirft so ein Geständnis richtig aus der Bahn und macht das Vertrauen zu dem anderen kaputt. Glaubt man, dass der eigene Partner nicht gut mit der Situation umgehen könnte, sollte man sich lieber einer guten Freundin, einem guten Freund oder einem Seelsorger oder Therapeuten anvertrauen. Dann kann man den Weg mit dieser Person gehen, mit ihr ehrlich über alles sprechen und wenn es sich bei euch beiden um Christen handelt, könnt ihr gemeinsam beten und Gott bitten, euch zu helfen und eure Ehe/ Beziehung zu schützen und zu retten.
Besteht Kontakt zu der außerehelichen Person, sollte dieser abgebrochen werden und keine weiteren Beziehungen gepflegt werden. Kommt es zu "Rückfällen", sollte dies mit der Freundin, dem Freund oder dem Seelsorger und Therapeuten besprochen werden, damit man nicht in die Gefahr kommt, weiter heimlich Dinge aufrechtzuerhalten. Wird der Weg klar eingehalten, berichten Betroffene davon, wie die Gefühle mit der Zeit immer mehr abebben und sich auch wieder neue Gefühle zu dem eigenen Partner einstellen und die Ehe/ Beziehung weiter fortgeführt werden kann. Wichtig ist natürlich auch, die eigene Beziehung kritisch unter die Lupe zu nehmen und zu überlegen, wie es überhaupt zu den Fremdgefühlen kommen konnte und ob es gerade Defizite oder Mangel in der eigenen Beziehung gibt, die es zu beheben gilt und wieder stark in die eigene Beziehung zu investieren. Denn in eine starke Beziehung, kann nicht so schnell jemand von außen eindringen!
Was ist aber, wenn es zu einer körperlichen Beziehung zu der anderen Person gekommen ist und die eigene Beziehung gar nicht mehr fortgeführt werden kann oder will? Auch das kann natürlich vorkommen und wir sollten niemanden verurteilen, bei dem das passiert ist, denn wir kennen meist nicht die Hintergründe, wie es dazu gekommen ist. Außerdem sollten wir uns um unsere eigenen Baustellen kümmern und zusehen, dass wir selbst nicht fallen!
Jesus selbst verurteilt auch nicht, wie wir an der Geschichte der Ehebrecherin sehen können. Er möchte das Kaputte in seine Hand nehmen, Vergebung schenken und heilen. Dabei wünscht er sich jedoch auch klare Verhältnisse und das falsche Verhaltensweisen eingestellt werden. Eine Ehe die zerbrochen ist und nicht wiederhergestellt werden kann, ist dann vorbei. Aber es sollte auch keine uneheliche Beziehung zu einer anderen Person eingegangen werden, sondern die Ehe sorgfältig beendet werden und erst in einem zweiten Schritt eine neue Beziehung/ Ehe eingegangen werden.
Doch Jesus sieht jede Situation und jedes Herz und geht mit jeder Person einen eigenen, seelsorgerlichen und barmherzigen Weg. Er möchte Klarheit und Wahrheit, aber er ist auch in allem Zerriss und aller Kaputtheit mittendrin und möchte heilen und wiederherstellen!
Deshalb mache ich dir Mut, dich mit allem, was nicht gut und richtig ist, an Jesus zu wenden und ihn zu bitten zu helfen und wiederherzustellen!
Gib dich und deine Ehe/ Beziehung nicht zu schnell auf!
Und wenn es aber doch zu einem Bruch gekommen ist, wende dich an Jesus, bekenne ihm deine Schuld und bitte ihn um Vergebung und um Heilung und Wiederherstellung!
Denn:
Wenn wir aber unsre Sünden bekennen,
so ist er treu und gerecht,
dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
1.Johannes 1,9
Deine Danny
P.S.: Falls es gerade in diesem Thema bei dir brodelt, schreib mich doch gerne an!
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